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Untersuchungsgebiet

Die Allgäuer Alpen sind aufgrund ihrer Lage, der Geologie und der Kulturgeschichte das floristisch artenreichste Gebiet der Bayerischen Alpen und gelten als ein Biodiversitätszentrum der Nördlichen Kalkalpen. Sie zeigen in einem ausgedehnten Höhenstufengradienten eine den vielfältigen Gesteinen entsprechende Mannigfaltigkeit landesweit seltener Standorte und herausragender Bestände mit Vorposten der zentralalpinen Flora.

1992 wurde deshalb das Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen mit 20 724 ha eingerichtet. Seit 2001 sind die Allgäuer Hochalpen Bestandteil der europäischen Natura 2000 Schutzgebiete (FFH- und SPA-Gebiet). Die Stiftung Bayerischer Naturschutzfonds und eine Kofinanzierung durch die Europäische Union sowie eines Trägers ermöglichen seit 2003 die Etablierung von Gebietsbetreuern in Bayern, die sich für den Erhalt schutzwürdiger Landschaften in Bayern einsetzen. Für die Gebietsbetreuung der Allgäuer Hochalpen hat der LBV die Trägerschaft übernommen.

Das Erscheinungsbild der Allgäuer Gras- oder Blumenberge geht neben besonderen geomorphologisch-geologischen Faktoren zum Großteil auf die Nutzungsgeschichte zurück. Auf nährstoffreichen lehmigen Böden über dem Untergrund der weichen, tonig-mergeligen Gesteine der Allgäuschichten wird seit der Rodung des Bergwalds im Mittelalter vom Menschen Mahd (durch die die Alpen im 14. Jahrhundert bevölkernden Walser) und Weidewirtschaft (Alpwirtschaft) betrieben.

Die gemähten Flächen (Bergmähder, Lahnerrasen, Wildheuplangen) waren für die Produktion von hochwertigem Winterfutter von großer Bedeutung. Durch die extensive Mahd- und Weide-Nutzung sind besonders artenreiche Rasengesellschaften in 1500 bis 2000 m Höhe entstanden. Für diese Lebensraumtypen trägt Deutschland im europäischen Rahmen eine ganz besondere Verantwortung.